Den passenden Jagdhund finden
Leider musste ich im letzten Jahr meinen ersten Hund, eine kleine Münsterländerhündin, mit nur 5 Jahren einschläfern lassen. Aber sofort war klar, ich brauche wieder einen neuen haarigen Jagdfreund. Dieses Mal wollte ich überlegter einen Welpen kaufen. Bei „Emma“ so hieß meine Münsterländer Hündin, war es eine schnelle „ich-möchte-unbedingt-einen-Hund-haben“ Endscheidung. Ich bereue diese nicht, aber sich vorab einige Gedanken zu machen ist von Vorteil.
- welche Jagdhunderasse passt am besten zu mir und zu der Art und Weise wie und wo ich jage?
- welche jagdlichen Aufgaben soll der Hund erledigen bzw. besonders gut können?
- Hündin oder Rüde?
- familiäre Situation?
- wohnliche Situation - Stadt oder Land?
Um nur einige Punkte zu nennen, aber hier sollte sich jeder seine eigene Liste machen und seine persönlichen Schwerpunkte setzen.
Schnell war klar, es soll wieder eine Hündin werden, da wir schon Hündinnen in der Familie haben und ich dem Drama - läufige Hündin und Rüde - aus dem Weg gehen wollte. Zudem wird gesagt, Hündinnen seien leichter zu führen. Auf jeden Fall muss es eine Rasse sein, die sehr familienfreundlich ist. Unsere Hunde leben mit im Haus und wir haben zwei kleine Kinder, die nicht sehr viel Rücksicht auf die Hunde nehmen.
Die Qual der Wahl, welche Jagdhunderasse sollte es werden?
Kleine Münsterländer kannte ich nun, ich hatte einen ausgebildet und geführt ebenso wie mein Mann und mein Schwiegervater auch. Dazu muss man sagen, dass wir damals vorwiegend in Niederwildrevieren jagdlich unterwegs waren. Das hat sich aber mit unserem Umzug in die Lüneburger Heide geändert. Mein Mann und mein Schwiegervater sind auf die Rasse Deutscher Wachtelhund gestoßen, diese Rasse gehört zu den Stöberhunden und passt zu der Art und Weise, wie wir jetzt jagen. Eigentlich wollte ich aber gern eine weitere Hunderasse mit ins Haus holen und habe mich über English Springer Spaniels informiert und diese Rasse für mich ins Auge gefasst. Doch leider wird der English Springer Spaniel üblicherweise nicht vom Stand „geschnallt“. Ein "Must-Have" für mich. Mit meiner Emma bin ich früher immer bei den Drückjagden durchgegangen, jetzt wollte ich aber gerne einen Hund, den ich vom Stand schnallen kann.
Dadurch rückte die Rasse leider wieder in den Hintergrund. Auf meiner Liste blieben noch die Rassen Bracke oder deutscher Wachtelhund. Da stand ich nun vor der Entscheidung, was mache ich? Ich persönlich mag nun mal lieber Hunde mit längerem Fell und da ich Wachtel schon kannte traute ich mir das Führen und die Ausbildung eines Wachtels mehr zu. So habe ich mich bei Züchtern hier im Umkreis umgehört und mich auf Wartelisten für einen Welpen setzen lassen. Recht zügig kam der Anruf, dass aus einem Wurf auch ein Welpe für mich dabei sei. Die Freude war riesig. Wir fuhren zu dem Züchter und ich durfte mir meinen Welpen aussuchen. Xeni vom Räberspring, Rufname „Heidi“.
Für den Anfang braucht es nicht allzu viel für einen Welpen
Wichtig sind:
- Welpenfutter - am besten lässt man sich was vom Züchter für die ersten Tage mitgeben oder besorgt schon mal vorab das gleiche Futter
- Kennel – ein Kennel kann Transportbox und auch Rückzugsort zugleich sein, zu beachten ist hier die Größe des ausgewachsenen Hundes
- Körbchen – Kunststoff sieht zwar optisch nicht so schön aus, ist aber langlebig im Gegensatz zu Rattan oder Stoff
- Halsung und Leine – am Anfang auf jeden Fall welpengerecht
- Näpfe – Futter- und Wassernapf
- Pfeife – am besten eine Doppeltonpfeife mit Normal- und Triller-Pfiff
Weiteres Equipment wie z. B. Apportel, GPS- oder Tracker-Geräte, Signal- und/oder Schutzweste können dann mit der Zeit angeschafft werden. Nun geht es ans Eingemachte, denn eines ist klar, einen Welpen großzuziehen und auszubilden ist ein Fulltime-Job!
Das nächste Mal werde ich euch berichten, wie unsere ersten Wochen waren und wir erste gemeinsame Schritte erarbeitet haben.