Listige Artgenossen

Krähen gehören zum sogenannten Niederwild und sind Nesträuber. Bei unkontrolliertem Bestand in einem Habitat fügen sie den Beständen anderer Tiere unter Umständen erheblichen Schaden zu. So sind Bodenbrüter, wie beispielsweise Braunkehlchen oder Rebhühner bei der Brut nicht sicher. Aber nicht nur dort sind die schwarzen Vögel schädlich – sie stibitzen die Saatkörner der Ernte und werden, besonders durch ihr lautes Gekrächze, von manchen Menschen als durchaus störend empfunden.

Krähen jagen – aber wann und wie?

Die Krähenjagd beginnt mit dem Abmähen der Felder und Wiesen, vorwiegend im August. Meist lassen sich augenblicklich Vogelschwärme auf den frischen Stoppelfeldern nieder, die auf der Suche nach Nahrung sind.

„Eine gute Vorbereitung ist alles!“ Das wissen nicht nur erfahrene Jäger. Zur Vorbereitung gehört beim Jagen von Flugwild folgendes:

  • Tarnkleidung und Tarnzelt bzw. -schirm
  • Lockbild
  • Waffe

Auf die Tarnung kommt es an!

Um Krähen erfolgreich zu bejagen, lautet das oberste Gebot: Tarnung, Tarnung, Tarnung.

Krähen sind sehr intelligent und können um ein Vielfaches besser sehen als wir Menschen. So erkennen sie Bewegungen oder das Aufblitzen des Hemdkragens und der Hände auf Entfernung im Flug und warnen ihre Artgenossen vor. Das heißt, sie fliegen das mühsam erarbeitete Lockbild gar nicht mehr an und kehren so schnell auch nicht mehr zurück. Fazit: Die Jagd ist schon frühzeitig beendet. Besonders wichtig ist es daher, Tarnkleidung am ganzen Körper zu tragen. Vor allem Kopf- und Gesichtsbereich müssen überdeckt sein, ebenso die Hände beim Halten des Gewehrs. Lediglich ein schmaler Schlitz für die Augenpartie darf ausgelassen werden.

Beim Tarnzelt sollte darauf geachtet werden, dass dieses stets vor dem Morgengrauen fertig aufgebaut wird, da ab dieser Tageszeit die Krähen aktiv werden. Besonders von oben sollte das Versteck abgeschirmt sein, damit die Rabenvögel nicht im Flug erkennen, dass sich im Unterschlupf etwas bewegt.

Ein täuschend echtes Lockbild

Für die Krähenjagd lassen sich zwei verschiedene Lockbilder unterscheiden:
Beim freundlichen Lockbild lässt sich das rabenartige Flugwild mit beflockten Krähen-Attrappen anlocken. Diese werden in einem Umkreis von 20–25 Metern vom Schirm entfernt auf dem Acker verteilt und simulieren die Nahrungssuche. Hierbei muss besonders darauf geachtet werden, dass diese Attrappen nicht verschmutzt sind, sondern möglichst natürlich aussehen. Mit einem Krähenlocker werden lebendige Krähen angelockt und innerhalb des Radius erlegt. Aber Achtung! Die erlegten Krähen dürfen nicht auf dem Feld liegen bleiben, sondern müssen direkt apportiert werden. Ansonsten werden die Artgenossen misstrauisch und fliegen das Lockbild nicht mehr an. Ein gut ausgebildeter Hund ist also unabdingbar, da sich die Krähen weniger für Hunde als für Menschen interessieren

Beim feindlichen Lockbild, auch Hüttenjagd oder Jagd mit dem „Auf“ genannt, wird die Attrappe eines Greifvogels aufgestellt, wie z. B. ein Uhu auf einem Pflock. Besonders echt wirkt das Bild, wenn vor dem Uhu noch eine tote Krähe platziert wird. Krähen attackieren in freier Wildbahn Greifvögel oder auch Fressfeinde, wie z. B. Füchse, um ihr Revier zu verteidigen oder um ihre Artgenossen zu beschützen. Mithilfe eines speziellen Krähenlockers, der den Angstschrei einer sterbenden Krähe simuliert, werden die restlichen Krähen alarmiert und greifen aus „Wut“ die Greifvogel-Attrappe an. Hierbei müssen die geschossenen Krähen nicht apportiert werden.

Waffen und Munition für die Krähenjagd

Auch die Waffe ist bei der Krähenjagd ein wichtiger Faktor für den späteren Erfolg. Prinzipiell reicht hier eine Bockflinte zum Schießen aus, besser allerdings wäre eine Selbstladeflinte, da sie im Tarnschirm praxistauglicher ist.

Flugwild wird grundsätzlich mit Schrot bejagt. Am besten eignet sich eine Schussdistanz aus 35 Metern. Schrot Nr. 6 und 7 mit 2,7 mm Korndurchmesser sind vollkommen ausreichend. Die Vorlage kann zwischen 26 und 36 Gramm liegen, hierbei ist ein mittlerer Wert optimal. Magnum-Patronen sind hier nicht nötig.

So funktioniert also die Krähenjagd, viel Spaß beim Jagen und Entdecken! Wenn Sie mehr wissen möchten, sprechen Sie uns gerne an oder stöbern Sie in unserer Einkaufswelt zum Thema Krähenjagd.

Für ein besonders kulinarisches Abenteuer empfehlen wir Ihnen gerne ein leckeres Rezept rund um das Thema Krähe. Probieren Sie es doch mal aus!