Die Sechziger Astungssägen mit Bambusgriff

Wir schreiben das Jahr 1960. John F. Kennedy wurde zu dieser Zeit zum US-Präsidenten gewählt, in Hamburg trat eine Musikgruppe auf, die später als „The Beatles“ weltbekannt werden sollte und in dem kleinen Heidedörfchen Hützel feierte „Revierförster Grubes Forstgerätestelle“ bereits das 15-jährige Firmenbestehen.

Im Forstkatalog dieses Jahres findet sich eine Säge, deren Einsatzgebiet heute noch dasselbe wie damals ist, nämlich Wertästung und Bestandspflege. Die Dauner Aufastungssäge von 1960 war wahlweise mit ein, zwei oder drei Gestängeteilen (aus Bambus!) erhältlich. Mit ihr konnte der Forstwirt ungeahnte Arbeitshöhen ohne Leiter erreichen. Das Bambusrohr ist inzwischen modernen Werkstoffen gewichen, doch das Prinzip ist bei den Gestängesägen bis heute so geblieben.

Ein Jahr später, 1961, war es Juri Gagarin, der als der erste Mensch den Weltraum erreichte. Deutschland diskutierte über die Antibabypille und verfolgte die Sportschau. Das Jahr 1961 läutet aber auch eine Wende in der Holzernte ein, die sich im Grube-Forstkatalog des Jahres bereits andeutet. Während auf der Titelseite des Vorjahres noch nach alter Sitte mit Bügelsäge gearbeitet wurde, hält der Arbeiter auf der Katalogtitelseite jetzt eine Einmann-Motorsäge in den Händen.
Der Begriff Arbeitsschutz war scheinbar noch nicht erfunden, Kettenbremse, Schnittschutzausrüstung und Vibrationsdämpfung noch unbekannt, aber dennoch bedeuteten diese Maschinen eine ganz gravierende Erleichterung der schweren Forstarbeit. Immerhin standen bereits erste Forsthelme zur Verfügung, damit der Facharbeiter mit „frohem Gesicht“ seiner Arbeit nachgehen konnte. Als moderne Helmkombination mit Gesichts- und Gehörschutz existieren diese Produkte weiter und auch Motorsägen sind längst nicht mehr wegzudenken.

Die Siebziger als Rauchen noch gang und gäbe war

Gut anderthalb Jahrzehnte später, im Jahr 1977, feierte die englische Königin Elisabeth II. ihr 25. Thronjubiläum, der Film „Rocky“ mit Sylvester Stallone bekam drei Oscars und die Deutsche Bundesbahn musterte ihre letzten Dampflokomotiven aus. Im Grube-Katalog hingegen durfte noch munter „weitergedampft“ werden.

Umfangreich wurden in diesem Jahr die Vorzüge des Verkaufsschlagers Faserpelz erläutert. Diese Art der Arbeitsbekleidung hat sich bis heute im Sortiment gehalten, neben Helly-Hansen auch unter der Marke Nordforest. Dass die Katalogmodelle von damals mit Glimmstängel posierten, erscheint heute fast unvorstellbar.

Im Jahr 1978 wurde Johannes Paul II. zum Papst gewählt, die Comicfigur Garfield erschien und auch Miroslav Klose erblickte das Licht der Welt. Nicht nur im Fußball, sondern auch im Grube-Katalog des Jahres 1978 wurde sprichwörtlich "scharf geschossen".

Statt die Bäume, wie bisher, nur einfach auszuzeichnen, konnte der Förster sie nun auch direkt unter Beschuss nehmen. Noch bevor sich Paintball als Sport etablierte, gab es bereits solche Markierungspistolen für Waldarbeiter. Ob nicht auch der eine oder andere Waldarbeiterkollege einen „brillanten Farbfleck, der auf Hunderte von Metern sichtbar ist“ auf seinen Allerwertesten abbekommen hat, lässt der Katalog leider unbeantwortet.

Vielleicht hat Ihnen unsere kleine Zeitreise ja gefallen. In Sachen Sicherheit und Ergonomie hat sich seit damals viel verändert. Ziehen Sie gerne den Vergleich mit der Gegenwart. Den jeweils aktuellen Katalog können Sie sich dazu selbstverständlich kostenfrei nach Hause schicken lassen.