Grundsätzliche Planung einer Drückjagd

Zur grundsätzlichen Planung gehören unter anderem das Datum mit Uhrzeit und geeignetem Sammelplatz sowie die Anzahl an Ständen, Schützen und Treiben, gemessen an den Reviereigenschaften. Das Datum sollte natürlich auch mit Hundeführern und Nachsuchengespannen abgesprochen und festgelegt werden.

Organisatorische Vorarbeit

Bei der organisatorischen Vorarbeit muss rechtzeitig mit der zuständigen Behörde oder Polizei über das Aufstellen von Warnschildern auf den revierangrenzenden (öffentlichen) Straßen gesprochen werden. Das Aufstellen von Warnschildern ist dort genehmigungspflichtig!

Kontaktieren Sie auch den ansässigen Tierarzt, damit dieser eine Bereitschaft für den Tag der Jagd einrichten kann. Jagdhunde sind trotz Schutzwesten immer einem Verletzungsrisiko ausgesetzt!

Je nach Reviergröße und Streckengröße der Vorjahre sollten unbedingt auch die Vermarktung des anfallenden Wildbrets bedacht und örtliche Wildhändler und Gaststätten angefragt werden. Auch die private Vermarktung kann eine gute Option sein. Natürlich müssen auch die Wildbretpreise vorab verhandelt und festgelegt werden.

Machen Sie sich auch zu den Themen Aufbrechen und Wildbretverarbeitung Gedanken. Dazu gehört auch die Frage, ob zentral aufgebrochen werden soll oder jeder Schütze selbst direkt am Stand aufbricht. Die Planung der Aufbrechorte (zentral oder an den Ständen), die Platzierung von Wasservorrichtungen am Streckenplatz und die vorgesehenen Aufbrecharten (geringelt oder nicht) gehören ebenfalls zu diesen Überlegungen.

Auch Helfer sollte man für den Drückjagdtag einplanen. Denn es muss geklärt werden:

  • Wer soll Gruppenführer werden? (Dieser muss auch in das Gelände, die Gegebenheiten vor Ort und die Stände eingewiesen werden.)
  • Wer kontrolliert Jagdscheine und Schießnachweise?
  • Wer fungiert als Treiber?
  • Wer hilft beim Wildbergen?
  • Wer präpariert den Streckenplatz vor dem Streckelegen?
Sind all diese Verantwortlichkeiten geklärt, kann über die Verköstigungsplanung nachgedacht werden.
  • Gibt es mehrere Treiben?
  • Soll es eine Mittagspause geben?
  • Soll ein Schüsseltreiben stattfinden?

Für eine besonders effiziente Jagd sollten auch einige Dinge mit Ihren Reviernachbarn besprochen werden. Wildtiere, insbesondere Schalenwild, halten sich nicht an Reviergrenzen und die Streifgebiete dieser Wildarten sind z. T. sehr groß. Um diese Wildarten wildtiergerecht, effektiv und damit insgesamt störungsextensiv bejagen zu können, ist der Zusammenschluss zu revierübergreifenden Jagden sinnvoll. Hier empfiehlt es sich, die Planung der Jagd sowie eine Wildfolgevereinbarung für etwaige grenzübergreifende Nachsuchen mit dem jeweiligen Reviernachbarn abzusprechen. Da viele leichte Nachsuchen von nicht eingetragenen Gespannen durchgeführt werden, muss dieser Punkt vorher geklärt werden. Revierübergreifende Nachsuchen ohne weitere Absprache durchzuführen, ist hingegen ein Privileg von eingetragenen Nachsuchengespannen.

Vorarbeit im Revier

Es lohnt sich, im Vorfeld eine nummerierte Checkliste mit allen Hochsitzen aufzustellen. Alle vorgesehenen Hochsitze müssen termingerecht gemäß UVV kontrolliert und freigeschnitten werden. Auch Schussverbotszonen müssen erneuert, kontrolliert und ergänzt werden. Je nach Reviergröße kann dies Wochen in Anspruch nehmen. Außerdem sollte vor der Jagd der Streckenplatz vorbereitet werden. Dies schließt auch das Organisieren von Brüchen und Streckenfeuern mit ein.

Vor der Jagd

Vor der Jagd müssen Treibergruppen und Stände zugeteilt werden. Hierbei aber unbedingt auch Jagderfahrungen und Schießfertigkeiten berücksichtigen! Ein Jungjäger sollte also möglichst nicht an eine schwereinsichtige Schneise oder ähnliches gesetzt werden. Erfahrene Schützen können hingegen auch an gut frequentierten Sitzen ihren Platz bekommen. Angestellt wird immer von außen nach innen. Während des Anstellens immer auf Disziplin achten. Auf unnötige Konversationen, Türengeknalle und andere störende Geräusche unbedingt verzichten! Gerade Rotwild verlässt nämlich gerne frühzeitig das Treiben.

Es empfiehlt sich auch, seinen Jagdgästen nebst eines Anschussbandes noch einen Bogen mit Uhrzeiten, Telefonnummern (Hundeführer, Jagdveranstalter), Freigaben, Sicherheitshinweisen und einer Standkarte mitzugeben.

Unmittelbar vor der Jagd

Unmittelbar vor der Jagd sollte ein guter und zentraler Platz für die Kontrolle der Jagdscheine und Schießnachweise ausgesucht werden. Nach kurzer Begrüßung führt der Jagdherr die folgenden Punkte durch bzw. gibt diese bekannt:

  • die Sicherheitsbelehrung
  • Jagdbeginn, Hundeschnallen
  • "Hahn in Ruh"
  • Angaben zum Aufbrechen
  • Freigabe und Einteilung der Gruppen
  • Uhrzeit und Ort des Schüsseltreibens

Kleiner Tipp: Bitten Sie Ihre Gäste, Ihnen nach der Jagd ein Feedback zu ihren jeweiligen Ständen zu geben. Dann können Sie gleich fürs nächste Jahr notieren, ob der Stand nach links/rechts verschoben werden muss, ob ordentlich freigeschnitten war und ob den Jagdgästen etwas negativ oder besonders positiv aufgefallen ist.

Nach der Jagd

Beim Aufbrechen und Entnehmen der Trichinenproben sollten auch Gewicht und Trefferlage notiert werden, um eventuelle Uneinigkeiten zu vermeiden. Etwaige Nachsuchen sind selbstverständlich vom Nachsuchenführer durchzuführen. Hierbei ist zu beachten, dass der eingesetzte Hund brauchbar im jagdlichen Sinne sein muss! Alles andere entspricht nicht dem Tierschutz. Die Trichinenproben müssen so schnell wie möglich nach der Jagd bei der zuständigen Behörde abgegeben werden!

Wir hoffen, Ihnen mit dieser Checkliste einen guten Überblick über anfallende Aufgaben gegeben zu haben und wünschen Ihnen bei ihrer Jagdvorbereitung gutes Gelingen und Waidmannsheil!